Olaf Lahayne
Das Cover dieser Anthologie zeigt u.a. eine Uhr, die auf 5 vor 12 steht. 5 nach 12 wäre eigentlich passender, denn die meisten der Geschichten behandeln eine Welt, in der die Klimakatastrophe längst eingetreten ist und sich verheerender ausgewirkt hat, als es heute die meisten Prognosen erwarten lassen. Vom grünen oder auch blauen Planeten ist oft nicht mehr viel übrig! Angesichtsdessen ist die Vielfalt der Geschichten bemerkenswert und erfreulich, auch wenn sich naturgemäß manches wiederholt. Aber es ist zu befürchten, dass Wiederholungen, dass eine gewisse Penetranz nötig ist, wenn man doch noch etwas Positives erreichen will. Antworten darauf, wie das erreicht werden könnte, kommen in der Sammlung leider etwas kurz. Am ehesten kann man hier noch "Apoikiai" nennen; "Carbonized" hat zwar eine ähnliche Botschaft, disqualifiziert sich jedoch durch (vorsichtig formuliert) anfechtbare Annahmen. Einige der Katastrophen-Geschichten sind recht poetisch, so dass man dem Klimawandel fast etwas Erfreuliches abgewinnen könnte; auch Humor hat seinen Platz. Insgesamt eine Anthologie mit deutlich überwiegendem Pro denn Contra.
Constanze
Das Grundthema des Klimawandels ist hochaktuell und wurde uns evtl. durch Corona nochmals besonders vor Augen geführt. So nehmen sich in diesem Buch verschiedene Autoren diesem Thema an. Während die einen den Untergang prophezeien, keimt bei anderen wiederum etwas Hoffnung. So unterschiedlich wie die Autoren mit dem Thema umgehen, so unterschiedlich sind auch die Schreibstile und genommene künstlerische Freiheit. Während sich einige Geschichten durchaus so zutragen könnten, sind andere doch sehr Science Fiction. So kann ich nicht mit jeder der Storys etwas anfangen; Anthologien sind eben Geschmackssache.